Foto: Stadt Leipzig

Rückblick Dialogforum Markthalle

Mit dem Workshop zur Flächenverteilung in der geplanten Markthalle am Wilhelm-Leuschner-Platz führte die Bio-Regio-Modellregion den 2023 begonnen Dialog mit der Leipziger Stadtverwaltung zur Entwicklung der Markthalle fort und setzt sich damit für eine frühzeitige Beteiligung regionaler Lebensmittelproduzent:innen ein. Ziel des Mitte Januar durchgeführten Workshops war es, Input von regionalen Produzent:innen einzuholen, ihre Bedarfe besser kennenzulernen und mögliche Optionen für Infrastruktur, Logistik, Verkaufs- und Aufenthaltsflächen mit Vertreter:innen des Stadtplanungsamtes zu diskutieren.

Ausblick  Martkhallengebäude

Zunächst stellte der zuständige Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes den aktuellen Planungsstand für die Bebauung des Wilhelm-Leuschner-Platzes sowie die Kernaussagen zur Flächenstudie für den Bildungs- und Markthallencampus vor. Dabei galt es den Zeithorizont von zehn und mehr Jahren im Blick zu behalten, was für die anwesenden Produzent:innen mit vielen Ungewissheiten verbunden ist. Das Gebäude, in welchem Markthalle, Volkshochschule, Musikschule sowie Wohnungen untergebracht werden sollen, stellt in seiner Nutzungsmischung eine Besonderheit in Deutschland dar. Der Bildungs- und Markthallencampus soll den Schlussstein des Gebäudeensembles auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz bilden. Mit einer Fertigstellung kann frühestens 2034 gerechnet werden.

Auf dieser Basis diskutierten rund zehn Erzeuger:innen sowie Vertreterinnen des Leipziger Ernährungsrates konkrete Fragen des Stadtplanungsamtes. Wie viel Standfläche ist einzuplanen? Braucht es Kühlung und Lagerflächen und wenn ja wieviel? Wie und wo erfolgt die Anlieferung der Produkte? Gibt es genug Parkplätze für Mitarbeitende und Kundschaft? Der rege Austausch diente dazu, bestimmte Bedingungen zu formulieren, die im architektonischen Wettbewerb den Rahmen für die Gestaltung setzen. Der Wettbewerb soll voraussichtlich 2026 ausgeschrieben werden und Ende des kommenden Jahres abgeschlossen sein.

Daneben stellten die Praktiker:innen Fragen hinsichtlich Organisation und Betrieb der Markthalle. Was soll außer dem Marktgeschehen noch in der Markthalle stattfinden? Braucht es kooperative Modelle, um ein täglichen Marktbetrieb gewährleisten zu können? Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Regionalen Erzeuger:innen Gehör verschaffen

Parallel zum architektonischen Wettbewerb soll ein Betreiberkonzept entwickelt und vom Stadtrat beschlossen werden. Derzeit ist noch offen, ob der Betrieb der Markthalle in kommunaler Hand verbleibt oder an die Privatwirtschaft übergeben wird. Umso wichtiger ist es deshalb, dass sich der Ernährungsrat weiterhin dafür einsetzt, den Belangen kleiner regionaler Erzeuger:innen Gehör zu verschaffen.

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen zum Planungsstand sowie die Tragfähigkeitsanalyse zur Markthalle auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, bereitgestellt auf der Webseite der Stadt Leipzig, finden Sie hier.

Zum Hintergrund

Im August 2017 hat der Stadtrat den Masterplan für den Wilhelm-Leuschner-Platz und die Wiedererrichtung einer Markthalle am historischen Standort beschlossen. Für das Markthallengebäude ist eine kombinierte Nutzung mit Musikschule, Volkshochschule und Wohneinheiten vorgesehen. Die Bio-Regio-Modellregion Leipzig-Westsachsen, ein Projekt des Ernährungsrat Leipzig e.V., setzt sich für die Stärkung regionaler Lebensmittelwertschöpfungsketten ein. Mit dem Dialogforum wurde eine Austauschplattform für regionale Lebensmittelproduzent:innen und der Stadtverwaltung zur geplanten Markthalle initiiert.

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