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Rückblick: HOfbesuch Erzeugergemeinschaft Wildenhain
Am 2. Juli waren wir zu Gast bei der Erzeugergemeinschaft Wildenhain und wurden von Mandy Meißner sowie ihrem Kollegen Daniel Hegewald über den Betrieb geführt.
Mit Fahrrädern im Gepäck machten 11 Teilnehmende und wir uns mit der S-Bahn vom Leipziger Hauptbahnhof auf den Weg nach Mockrehna, um dort die Erzeugergemeinschaft Wildenhain zu besuchen.
Am Bahnhof wurden wir von Mandy Meißner, der Vorstandsvorsitzenden der Erzeugergemeinschaft, in Empfang genommen und radelten gemeinsam Richtung Wildenhain, einem Ortsteil von Mockrehna.
Unser erster Stopp führte uns zur Mutterkuhherde. Dort stieß Daniel Hegewald, Landwirt der Erzeugergemeinschaft und zuständig für die Rinder, zu unserer Gruppe dazu. Im Gespräch erfuhren wir mehr zur Haltung und Aufzucht der Rinder, der Herstellung von betriebseigenem Dünger und Herausforderungen, wie u.a. geringem Niederschlag in der Region.
Vorbei am Betriebshauptgebäude und den Sachsenhühnern ging es weiter zum Auslauf der Legehennen. Dort lernten wir u.a. mehr zu den Unterschieden und Anforderungen der Haltung von Legehennen in zertifizierten EU-Bio-Betrieben und Verbands-Bio-Betrieben. Mandy Meißner erzählte uns, dass die Erzeugergemeinschaft als Mitglied im Bio-Verband Biokreis strengen Anforderungen an die Haltung ihrer Hühner unterliegt. So dürfen beispielsweise auf einem Hektar Fläche 140 Hühner gehalten werden – bei einer EU-Bio-Zertifizierung sind es doppelt so viele Tiere.
Neben solchen Fakten berichtete Mandy Meißner aber auch von den alltäglicheren Themen, die sie und ihre Mitarbeiter*innen auf dem Betrieb beschäftigen, die den Verbraucher:innen aber oft nicht bewusst sind. So zählt zur artgerechten Tierhaltung u.a. auch, den Auslauf zu begrünen. Frisch gepflanzte Sträucher, die den Tieren im Auslauf Orientierung und Schutz bieten sollen, werden allerdings innerhalb von wenigen Wochen von den Hühnern entwurzelt. Selbst hochgewachsene Bäume sind vor den Tieren nicht sicher. Die Hühner hätten, so Mandy Meißner, einfach am meisten Freude daran, die Erde umzuwühlen und zu scharren.
Als nächstes ging es weiter hin die Eiersortieranlage, wo wir einen Einblick in Prozesse der Eiersortierung für den Lebensmitteleinzelhandel erhielten. Um die einzelnen Anforderungen des Handels berücksichtigen zu können, hat die Erzeugergemeinschaft ein kleinteiliges System entwickelt, um die Qualität ihrer Lieferungen sicherzustellen. Und auch für Eiergrößen, die nicht durch den Handel abgenommen werden, hat der Betrieb eigene Lösungen gefunden. S-, XL- und XXL-Eier werden zum Teil in der betriebseigenen Küche (die Erzeugergemeinschaft kocht täglich für Schulen und Kitas in der Region und beliefert diese) oder zur Herstellung eines eigenen Eierlikörs verwendet.
Den Eierlikör durften wir – im Anschluss an ein stärkendes Mittagessen – dann auch verkosten und hatten beim gemütlichen Beisammensein im Aufenthaltsraum der Mitarbeiter*innen die Möglichkeit noch weitere Fragen und Eindrücke loszuwerden.
Beim Kaufen von Lebensmittel ist einem oft nicht bewusst, mit wie viel Arbeit mit der Produktion dieser Lebensmittel verbunden ist. Der Hofbesuch bei der Erzeugergemeinschaft Wildenhain hat einen eindrücklichen Einblick in die Prozesse eines ökologischen Landwirtschaftsbetriebs gewährt und deutlich gemacht, wie viel Arbeit und Herzblut in der Produktion von Lebensmitteln stecken.